Montag, 30.9
Am Montag konnten wir ein wenig länger ausschlafen, da wir die Tage zuvor anstrengende Wettkämpfe in der Innerschweiz hatten. Mit dem schmackhaften Morgenessen gestärkt, bestritten wir unser erstes Training. Das Training war im Wald Curzutt. Das Ziel war es, sich an das Gelände des Tessins, das einige unterschiede gegenüber Wäldern in der NWS aufweisen kann, zu gewöhnen. Am Nachmittag trainierten wir im Wald Scarpape die Grob- Feinorientierung. Dafür konnten wir am vorigen Abend unsere Checkpoints auf der Karte einzeichnen und uns überlegen, wo wir zwischen grober und feiner Orientierung unterscheiden müssen. Der Anfang des Trainings war wunderschön, aber gegen Ende wurde der Wald immer, wie dichter und der Tessiner Wald zeigte auch seine hässlichen Seiten. Am Abend gab es nach einer erholsamen Dehnsession noch einen kurzen Theorieinput und dann gings ab ins Bett.
Dienstag, 1.10
Am Dienstagmorgen mussten wir um 07:15 Uhr aufstehen und konnten das leckere Frühstück geniessen. Wir hatten uns alle auf die Langdistanz eingestellt, leider mussten wir diese verschieben, da schlechtes Wetter angesagt war. Also stellten wir uns, während der ca. einstündigen Büsslifahrt, auf die Middle, die mit der Long gewechselt hatte, ein. Die einstündige Fahrt hat sich definitiv gelohnt, denn wir konnten den Wald Taverne kennenlernen. Auf dem Weg zum Start haben wir schon einige Höhenmeter absolviert, was aber hiess, dass wir während dem Lauf alles wieder runtergehen konnten. Beim Start angekommen, hatten wir eine sehr schöne Aussicht, die uns alle Motivation und Kraft für die Middle gegeben hat. Sobald alle zurück und umgezogen waren konnten wir den feinen Lunch geniessen. Bevor es bereits zurück ins Lagerhaus ging, haben sich gewisse auf der Wiese ausgeruht, andere haben Sau gespielt. Im Lagerhaus angekommen ging das Programm direkt weiter. Wir wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt und mussten 3 verschieden Aufgaben bewältigen, zum Beispiel eine möglichst bequeme Sitzgelegenheit aus natürlichen Gegenständen bauen, oder einen möglichst grossen Pilz finden. Parallel zu dem Team-Event liefen auch noch Athletengespräche, bei denen wir uns mit den Trainern über die aktuelle Situation austauschten. Dann hiess es für die Küchenmannschaft: ab in die Küche. Um 18:30 Uhr sassen wir frisch geduscht und hungrig im Esszimmer. Nach dem Nachtessen gab es für uns einen Input zum Thema Infektionen und Erkältungen von Andrea, welcher sehr informativ war. Bevor es für gewisse bereits ins Bett ging und andere noch zusammen Spiele gespielt haben, gab es noch ein Stück Kuchen für jeden. Um 22:30 Uhr hiess es dann für alle Nachtruhe, Gute Nacht!
Mittwoch, 2.10
Am Mittwoch sind wir nachdem Frühstück in 2 Gruppen zum Start unseres ersten Trainings in Nähe Lagerhaus losgelaufen. Als erstes haben wir ein Relief-Training im Waldteil südlich von Arcegno bis zum Lagerhaus zurück. Danach gab es hinter dem Lagerhaus Lunch. Am Nachmittag haben wir ein Vielposten-OL rund um das Lagerhaus und über einen sonnenbeschienenen Felsen gemacht. Auf dem Felsen konnten super Drohnen-Aufnahmen von den Laufenden gemacht werden.
Donnerstag, 3.10
Heute ist schon Donnerstag, es steht die berüchtigte Langdistanz auf dem Programm. Ein langes und intensives Training. Von der Unterkunft müssen wir ca. 1,5h bis nach Cimalmotto mit den Büssli fahre. Enge schmale Strassen, so wie man sie aus dem Tessin kennt, erwarteten uns während dieser Fahrt. Beim „WKZ“ angekommen ist es ziemlich kühl, aber alle sind aufgeregt auf die Long auf der Karte Cimalmotto. Es ist ein grosser Hang mit in der Mitte einen grossen Bach und es ha sehr viele steinige (und auch steile) Abschnitte. Allein den Weg zum Start zu finden ist eine Herausforderung. Der Wald war sehr schön, aber auch ziemlich schwierig. Nach dem Lauf sind wir alle erschöpft, aber auch glücklich, dass wir es geschafft haben. Nach einem feinen Lunch geht es zurück Richtung Unterkunft. Wir machten noch einen halt bei einer Tankstelle und konnten noch Snacks einkaufen. Zurück in der Unterkunft ruhen wir uns bis zum Abendessen aus. Nach dem Abendessen gab es noch einen freiwilligen Nacht-OL für die mutigsten unter uns. Als alle wieder zurück waren, gab es noch ein feines Dessert und so ging der Tag auch schon zu Ende.
Samstag, 5.10
Am Samstag gab es, nachdem wir die Unterkunft geputzt hatten, die traditionelle TL-Abschlusstaffel. Die Strecke war diesmal im ums Haus umliegenden und steilen Wald Arcegno, in dem wir bereits ein paar Trainings absolviert hatten. Jeder aus dem 3er-Team musste zwei Strecken ablaufen und es liefen immer zwei Läufer: innen aufs mal, was schlussendlich etwas verwirrend wurde. Nach Staffel, Lunch und Pingpong fuhren wir bei schönem Wetter über den Gotthardpass nach Hause, das eine Büssli hatte dann aber ein Problem bei der Raststätte bei Erstfeld. Luki musste dann mit dem Büssli, das eigentlich direkt nach Winterthur gebracht werden sollte, doch noch mit nach Basel fahren. Und Simon Guldimann musste dann noch allein in Erstfeld bleiben, bis das nicht anspringende Büssli abgeschleppt wurde. Ansonsten verlief die Heimreise aber gut und wir kamen mit etwa einer Stunde Verspätung in Liestal an.
Wälder
Was uns in diesem Trainingslager erwartete, waren sehr steile, meist gut belaufbare und offene Tessiner Wälder. Die Meinungen zu den Wäldern waren sehr unterschiedlich. Manche fanden die Wälder zu gefährlich, vor allem wenn es nass war, manche fanden neue Lieblingswälder und andere fanden es zu kompliziert sich mit all diesen Objekten und Steinen zurechtzufinden. Es gab aber nicht nur solche Wälder; Cimalmotto, wo wir unsere Langdistanz absolvierten, war voller Alpenrosen und mit Nadelbäumen und differenzierte sich markant von den üblichen Laubwäldern im Tessin.
Doch alles in allem waren sich die meisten einig, dass der Wald rund um unser Lagerhaus, Arcegno, nicht so schön war wie es auf der Karte aussah; Dornen und Farne überall, Fallholz, extrem steile Hänge und nicht gut kartierte Wege. Problem: 3 (oder 4, wenn man den optionalen Nacht-OL dazuzählt) Trainings fanden in diesem Wald statt. Leider konnten die Trainer dies nicht wissen, da sie schon lange nicht mehr in diesem Wald waren, und es schien so, als ob die Tessiner sich nicht so gut um diesen Wald gekümmert hatten.
Aber dieser Wald verderbte die Stimmung nicht und die Qualität der anderen Wälder machte das TL doch noch sehr schön, welches uns gut auf die Testläufe 2025 im Tessin/Norditalien vorbereite.
Bekannt ist das Tessin auch für die wunderschönen Dörfer mit verzweigten und engen Gassen, Steintreppen und kleinen Durchgängen, die die volle Konzentration und OL-Kunst in einem Sprint erfordern. Wir durften auch in Maggia und Moghegno trainieren, wo der 2. Nationale in diesem Jahr stattfand.
Unterkunft
Das diesjährige Herbst-TL verbrachten wir im Campo Pestalozzi in Arcegno. Das Campo Pestalozzi ist eine kleine, aber feine Tessiner Ferienanlage, welche sich ein wenig ausserhalb von Arcegno befindet. Es ist so aufgebaut, dass es einen «Hauptort» mit Duschen, Restaurant, Rezeption etc. gibt und dann die Lagerhäuser alle ein wenig verteilt im Wald sind. In welchen, neben uns, auch noch weitere Klassen ihre Lagerzeit verbrachten.
Um in das Campo Pestalozzi zu gelangen, mussten wir jedes Mal durch einen engen Durchgang zwischen zwei Häuser fahren, wo wir immer Angst hatten, dass wir die Seitenspiegel abreissen oder die Büssli zerkratzen würden.
Auf jeden Fall waren wir in einem von diesen Häusern untergebracht. Es war an sich ziemlich klein, mit je einem Massenschlag für die Jungen und einem für die Mädchen, einem Ess- und Theoriebereich und wenigen Leiterzimmer. So schliefen ein paar Trainer in einem anderen Haus, zum Duschen mussten wir zur Rezeption laufen und auch die Küche befand sich in einem Haus nebenan.
Da alles so verteilt war, hatte man ein wenig das Gefühl eines Campingplatzes, aber trotzdem war die Stimmung super. Hatten wir gerade kein Training oder Essen, wurde dauernd hinter dem Haus Ping-Pong gespielt. Als es dunkel wurde, holten wir einfach die Stirnlampen hervor und spielten weiter.